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Göttingen SÜD-OST 04/05 2014

1717 In der Sitzung des Ausschusses für Bau- en, Planung und Grundstücke am Don- nerstag, den 06.03.2014, wurde der Mas- terplan 100% Klimaschutz beschlossen. Lediglich die CDU/FDP-Gruppe hatte Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit einzelner Maßnahmen und stimmte da- gegen. Klimaneutral bis 2050 – ein ambitionier- tes Ziel, das ist mal sicher.Wie dieses Ziel im Einzelnen zu erreichen sein könnte und welche Maßnahmen dafür notwen- dig sind, wurde mit dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ erarbeitet. Träger des Vorhabens sind die Stadt Göttingen, die Stadtwerke Göttingen AG sowie die Ge- org-August-Universität Göttingen. Mit dem Masterplan wurden zwar noch keine konkreten Maßnahmen beschlos- sen, wohl aber Strategien zusammenge- tragen, welche nun weiter verfolgt werden sollen. Stein des Anstoßes war eine Vorgabe der EU aus Brüssel, welche durch den jetzi- gen Entwurf sogar noch übertroffen wur- de. Göttingen soll von nun an Vorreiter in Sachen Klimaschutz sein. Dies stößt nicht bei allen Fraktionen auf positive Resonanz. In der Bauausschusssitzung am 06. März machte Ratsherr Arnold (CDU/FDP) erneut deutlich, dass aus seiner Sicht die Stadt Göttingen mit dem vorliegenden Beschluss zu weit gehe und das Konzept insgesamt zu eng gefasst sei. Er sei zwar ebenfalls der Auffassung, dass die Ziele im Grundsatz richtig sind, viele der Maßnahmen seien jedoch zu unrea- listisch, zudem läge der Fokus seiner Auf- fassung nach zu stark beim motorisierten Individualverkehr. Dieser sei gerade in Göttingen mit rund 30.000 Pendlern eine wichtige Komponente. Weitere Kritikpunkte waren z.B. das zur Erreichung der Ziele notwendige bzw. angestrebte Aufstellen von 23 Windkraft- anlagen im Stadtgebiet, die Vorgabe, 60% aller Dachflächen mit Fotovoltaik auszu- statten oder auch die bislang nur für den Innenstadtbereich bestehende Parkraum- bewirtschaftung auf das gesamte Stadtge- biet auszuweiten. Die Kritik trifft bei den anderen Fraktio- nen jedoch auf Unverständnis. Sie weisen in diesem Zusammenhang explizit darauf hin, dass es sich bei dem hier vorliegenden Masterplan nicht um einen konkreten Beschluss einzelner Maßnahmen han- dele, sondern lediglich um eine langfris- tige Konzeptentwicklung. Die einzelnen Vorhaben seien damit nicht beschlossen, sondern als allgemeine Richtlinie zu ver- stehen. So äußerte sich Ratsfrau Morgenroth (Grüne) dahingehend, dass es hierbei um die Festlegung grundlegender Zielvor- stellungen gehe, welche einen notwendi- gen Systemwechsel einleiten sollten. Zu Beginn des Prozesses sollte daher keine Detaildebatte geführt werden, welche das gesamte Vorhaben verzögern oder behin- dern könnte. Welche Maßnahmen von dem über 100 Seiten langen Katalog letztendlich durch- geführt werden und in wieweit sie sich auf das Stadtbild und die Bürger auswirken, wird sich erst im Laufe der nächsten Jahre zeigen. Der Startschuss ist jedenfalls ge- fallen – Göttingen soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein. Ernsthaftes ziel oder utopie? Masterplan 100% Klimaschutz

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