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SÜD-OST Aug/Sep 2014

25 der Bau des Stadttheaters 1890. Im Jah- re 1891 beginnt man zudem mit der In- stallation der Kanalisation unterhalb der Stadt. Merkels vielfältige Projekte finan- ziert der Göttinger Rat durch den Ver- kauf von Grundstücken, durch französi- sche Reparationsleistungen und aus dem Bismarck’schen Welfenfonds. Um seine Projekte über die Jahre weiter finanzieren zu können, ist die Stadt Göttingen durch Merkels Verschulden schließlich mit 2,3 Millionen Goldmark im Rückstand. In Preußen gehört sie damit zu den höchst- verschuldeten Städten. Allein für die Zin- sen werden 50 Prozent der städtischen Jahreseinnahmen ausgegeben. Oberbürgermeister Merkel ist es schließ- lich auch, der veranlasst, an Göttinger Wohnstätten Marmortafeln anzubringen, auf denen bedeutender Persönlichkei- ten mit Namen, Berufsbezeichnung und Wohndaten gedacht wird. Bis heute kann man circa 300 Tafeln an Göttingens Häu- sern entdecken. Die Tafel mit Merkels Namen ist im Friedländer Weg 13 zu se- hen, seinem Wohnsitz zwischen den Jah- ren 1878 und 1898.Nach 25 erfolgreichen Jahren scheidet Merkel 1893 aus dem Göttinger Amt. Sein Nachfolger wird Georg Friedrich Calsow. Auf Bitten des Stadtrates bleibt Merkel auch nach seiner Pensionierung weiterhin für die Leitung der Pflege- und Aufforstungsmaßnahmen am Hainberg verantwortlich. Der am 6. Mai 1897 von dem Bildhauer Ferdinand Hartzer entworfene Merkel-Stein findet sich oberhalb der Bismarckstraße und Schillerwiese. Auf dem Felsbrocken ist das bronzene Profilbildnis Merkels und darunter eine Inschrift-Tafel angebracht mit den Worten: „Oberbürgermeister Georg Merkel bewaldete diese Berge seit 1871“. Am 4. September 1898 verstirbt Merkel, der achtungsvoll-freundlich „Oberschor- se“ genannt wurde, in Göttingen. Pas- send zu seinem Engagement wird im Jahr 1916 die Waldstraße zur Merkelstraße umbenannt und erinnert bis heute an die vielfältigen Projekte des ehemaligen Göt- tinger Oberbürgermeisters Georg Julius Philipp Merkel.

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