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SÜD-OST Aug/Sep 2014

24 Blick auf die in brennender Sonne glänzenden öden, grau- en Kalkhänge, welche unmit- telbar vor den Stadttoren im Osten und Norden sich erhe- ben.“ Auf Anregung Merkels wird 1876 ein Verschönerungs- verein gegründet, der sich um die Bewaldung am Hainberg kümmert. Der Verein lässt Bänke aufstellen und Wege anlegen. Beendet wird die Be- waldung schließlich 1893. Seit 1997 ist der Stadtwald Naturlandbetrieb und ein geschützte Ort für Flora und Fauna.Neben der rein optischen Verschö- nerung und Begrünung der Stadt ist der ehrgeizige Merkel auch für wichtige In- frastrukturmaßnahmen der Stadt verant- wortlich: Aus seiner Zeit als Stadtsyndi- kus weiß er um die Vielzahl ökologischer und hygienischer Missstände in und um Göttingen. Die Trinkwasserversorgung ist miserabel und sie führt häufig zu Ty- phuserkrankungen in der Bevölkerung. Zusammen mit dem Städteplaner und Architekten Heinrich Gerber (Amtszeit: 1871 bis 1901) lässt Merkel bereits zwi- schen 1872 und 1876 die Verlegung neuer eiserner Wasserleitungen erwirken. Eine zentrale Wasserversorgung folgt ab 1877. Sein nächstes Projekt ist die Pflasterung der Göttinger Straßen mit Basaltwürfeln. Ab 1875 folgt die Verkoppelung, die da- malige Flurbereinigung, in der Feldmark um Göttingen. 1884 lässt Merkel ein mo- dernes Abwasserkanalsystem entwickeln, welches nördlich der Stadt in die Leine führte. Zur gleichen Zeit wird eine Des- infektionsanstalt errichtet. Merkels herausragendes Engagement spiegelt sich auch im Göttinger Stadtbild wieder. Bereits vor seiner Zeit als Bürger- meister und Oberbürgermeister der Stadt übernimmt und organisiert er im Jahre 1863 das Schulwesen neu.Besonderes Ziel ist die Abschaffung der Parochialschulen zu Gunsten von zwei neu zu erbauenden Volksschulen. Im Jahre 1876 kann mit dem Neubau der „Östlichen Volksschu- le“, der späteren Albanischule, begonnen werden und es erfolgt der Umzug der Voigt-Realschule von der Jüdenstraße in ihr neues Gebäude am Außenwall. Au- ßerdem ist Merkel für den Ausbau der Georg-August-Universität verantwort- lich, deren nationales und internationa- les Ansehen hierdurch wächst. Weitere bemerkenswerte Punkte sind auch die Einrichtung des Stadtfriedhofes als Zen- tralfriedhof im Jahr 1880, die Sanierung des Alten Rathauses, die Einweihung des kommunalen Schlachthofes 1884 sowie Blick in die Merkelstraße Merkel-Gedenktafel im Friedländer Weg

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