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SÜD-OST Aug/Sep 2014

10 Seit dem 19.06. erinnert in der Wil- helm-Weber-Straße 22 eine neue Gedenk- tafel an den ungarisch-amerikanischen Wissenschaftler Eugene Paul Wigner. Bei leichtem Nieselregen versammelten sich etwa sechzig Personen zur festlichen Enthüllung. Die Initiative für die Gedenk- tafel war vom Finnisch-Ugrischen Semi- nar und dem Ungarischen Club der Uni- versität sowie dem Fachbereich Kultur der Stadt Göttingen ausgegangen. Offizielle Vertreter waren die Universitätspräsiden- tin Prof. Ulrike Beisiegel, die Lektorin des Finnisch-Ugrischen Seminars Irén Rab und die stellvertretende Bürgermeisterin Helmi Behbehani; die Laudatio hielt der ungarische Botschafter Dr. József Czukor. In seiner Rede ging Czukor auf Wigners Leben und seine Bedeutung als Wissen- schaftler für das 20. Jahrhundert ein und ehrte ihn als „ein großartiger Ungar, ein großartiger Europäer“. Wigner habe neue Erkenntnisse in der Kernphysik erarbeitet und wichtige Verknüpfungen zwischen sei- nen Fachbereichen hergestellt. Czukor be- tonte auch Wigners Bedeutung für inter- nationale und interkulturelle Beziehungen. Dieser sei ein „Brückenbauer“, nicht nur zwischen Ungarn und Deutschland, son- dern auch zwischen Europa und Amerika gewesen. Wigner wurde am 17. November 1902 in Budapest geboren und besuchte dort das humanistische Lutheraner Gymnasium. Nach seinem Studium des Chemie-Inge- nieurwesens promovierte er 1925 an der Technischen Hochschule Berlin, wo er 1928 auch habilitierte. Zwischenzeitlich (1927/28) arbeitete er als Assistent für den Mathematiker David Hilbert an der Göttinger Universität; während dieser Zeit wohnte er in der Wilhelm-Weber-Straße 22. Zwischen 1930 und 1933 lehrte Wig- ner an der TH Berlin und an der Princeton University in Amerika. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 aus dem Dienst der TH Berlin entlassen und emigrierte endgültig in die USA. Zwei Jahre lang (1936/37) war er als Professor für Physik an der „University of Wiscon- sin“ tätig. 1937 nahm Wigner die ameri- kanische Staatsbürgerschaft an und lehrte bis zu seiner Emeritierung 1971 als Profes- „EIN GROSSARTIGER UNGAR, EIN GROSSARTIGER EUROPÄER“ Neue Gedenktafel im Ostviertel v.l.: Iren Rab, Dr. József Czukor, Prof. Ulrike Beisiegel, Helmi Behbehani

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