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SÜD-OST Februar/März 2014

24 als Teil der Zeppelin-Stiftung in Fried- richshafen.Dürr wird technischer Kopf der Unternehmung. Auf der Internationalen Luftfahrtausstel- lung (ILA) im Juli 1909 wird das Luftschiff LZ 5 (Z II) vorgestellt und entpuppt sich als wahrer Besuchermagnet. Da das Inter- esse der Zivilbevölkerung an touristischen Rundfahrten kontinuierlich steigt, sieht Alfred Colsman, Geschäftsführer der LZ GmbH, eine neue Erfolgschance für die Firma. Zusammen mit Vorstandsmitglied Dr. Hugo Eckener schafft er es, immer mehr Kommunen (u.a. Frankfurt, Düssel- dorf) zur Entwicklung einer Infrastruktur für den Luftschiffbetrieb und zur Beteili- gung als Aktionäre an der Deutschen Luft- schifffahrts AG (Delag) zu bewegen. Mitte November ist es dann soweit: Colsman gründet in Frankfurt/Main die Delag, die erste Luftverkehrsgesellschaft der Welt,die durch Einsatz der Zeppelin-Luftschiffe einen Binnenverkehr zwischen den deut- schen Großstädten verwirklichen wollte. Mit den Luftschiffen Schwaben, Viktoria Luise, Hanse und Sachsen wurden allein bis 1914 34.028 Personen befördert. Das Ziel der Delag – der planmäßige Luftschiffver- kehr – scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein, als 1914 der 1. Weltkrieg ausbricht. Mit Beginn des Krieges werden alle Luft- schiffe der Delag dienstverpflichtet. Die LZ GmbH bekommt von Heer und Ma- rine den Auftrag, 86 neue Luftschiffe zu bauen. Die Bilanz am Ende ist ernüch- ternd: Im Verlauf des Krieges gehen drei viertel der von Heer und Marine einge- setzten Luftschiffe verloren. Die wenigen nicht zerstörten Luftschiffe werden nach dem Kriegsende 1918 als Reparationen verteilt, die meisten Luftschiffhallen zur Sprengung freigegeben. Dürr rettet die LZ GmbH durch die Nachkriegsjahre, indem er Autoteile und Küchenutensilien aus Leichtmetall konst- ruiert und produziert. Einen gewaltigen Ver- lust erfährt der Chef- konstrukteur im März 1917, als sein Freund undVorbild Graf Zep- pelin stirbt. Nun ist es an Dürr selbst, um die Aufrechterhaltung des Zeppelin-Konzerns zu kämpfen. Ab 1922 brechen für die LZ GmbH wieder bessere Zeiten an: die USA bestellen zu Lasten des deutschen Reparationskontos das Luftschiff LZ 126. Nach dessen Überführung nach Übersee im Jahre 1924 – es handelte sich dabei um den ersten deutschen Transozeanflug über- haupt – kennt die Luftschiff-Begeisterung innerhalb der deutschen Bevölkerung kaum noch Grenzen. Die zuständigen Konstruk- teure und der Firmenvorstand steigen zu gefeierten Helden auf. V.a. Eckener und Dürr avancieren zu regelrechten Wer- beikonen. Ersterer weiß auch prompt die Gemeinschaftssaal im LZ 129 Hindenburg (Quelle: Bundesarchiv)

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