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SÜD-OST Aug|Sep 2015

10 Allgegenwärtig hört man Geschäftsinhaber über das Desertieren der Kundschaft jammern,die immer öfter im preisgünstigeren Internet einkauft und damit der Läden Existenzen bedroht. Doch sollte sich nicht gerade auch in der Kunde-Verkäufer-Beziehung der Verlassene einmal fragen: Was habe ICH falsch gemacht? Wer mehr will, muss auch mehr bieten. Beratung! Beratung! Persönlicher Kontakt! wird ja von den lokal ansässigen Geschäftstreiben- den immer gepoltert. Tja, schön wär‘s, sage ich dazu. Jeder,der noch miterlebt hat,wie die Familie ihren allerersten privaten Internetzugang bekam, hat doch schon einmal gedacht: Nach DER Nummer gehe ich da aber nicht mehr einkaufen! und hat’s dann eben doch wieder getan, aus Mangel an Alternativen. Das Dienstleistungspersonal im Einzelhandel hat ja bekanntermaßen diverse Methoden, um dem Kunden seine verachtende Ignoranz umfassend zu kommunizieren. Schließlich hat der Dienstleister Hausrecht, der Kaufwillige hingegen ist Eindringling im Ladenlokal, daher Ers- terer sich auch sicher nicht von Letzterem bei der Arbeit stören lassen möchte. Wenn etwa die Dienstleister im Klamottenladen von A nach D müssen und der kürzeste Weg über den Punkt B führt,an dem sich gerade ein Kunde aufhält,während sie mit dem Weg über Punkt C zwar keinen Kunden belästigen würden,jedoch zwei Schritte mehr machen müssten, wo drängeln sie sich dann wohl lang? Richtig, dort, wo der Kunde „im Weg steht“.Tragen sie dabei noch einen Stapel Ware und zwingen damit den Kunden,sich in den nächsten Pullover- berg zu drücken oder den Gang vollständig zu räumen, dann rücken sie erst recht vor wie ein Truppenpanzer.Man kann dann auch noch so bereitwillig Platz machen und noch so geduldig auf das Ende der Störung warten,ein Dankeschön wird man dafür nicht zu hören bekommen. Wer sich von den Gangfräsen nicht ganz vertreiben lässt und einer weiteren Demütigung ge- lassen gegenübersteht,kann sich diese dann an der Kasse abholen.Auf ein freundliches ‚Hallo‘ Glosse aus dem Sommerloch von der Autorin selbst Foto:MichaelBerger/pixelio.de Kein Einkauf verläuft unbehelligt - Der Verkäufer

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