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Göttingen Süd-Ost 08/2013

24 2. Weltkrieg zerstört), das Amtshaus am Geismartor sowie die Universitätskliniken und die Knochenmühle an der heutigen B 27. Auch ganze Straßenzüge fielen in den Planungs- und Baubereich des Archi- tekten, so die Herzberger Landstraße und der heutige Wilhelmsplatz (damals der Neue Markt) samt Aula der Georg-Au- gust-Universität Göt- tingen. Am Rande des Chel- tenhamparks eröffnet Rohns 1820 ein Ba- dehaus, das das erste öffentlich zugängli- che seiner Art in ganz Göttingen war. Es war jedoch ausschließlich dem männlichen Teil der Bevölkerung vor- behalten. Heute beher- bergt die einstmalige Badeanstalt ein Anti- quariat. Die Eröffnung eines Gasthauses auf dem Hainberg sollte Rohns‘ größter wirtschaftlicher Erfolg werden. Im Verlauf von fünf Jahren verwandelt der begabte Bauunternehmer das zuvor erworbene Ödland vor den Toren der Stadt in eine Wohlfühloase für jedermann. Er versieht den vormals kahlen Hang mit ro- mantischen Grotten,plätschernden Brunnen und Teichen sowie einem Kinderspielplatz. Kleine Pavillons, ebenso Büsche und Bäume spenden im Sommer wohltuenden Schatten. Parkanlage und Gasthaus – gemeinhin als „Volksgarten“ und „Der Rohns“ bezeichnet – avancierten aufgrund ihrer Lage und Kons- titution rasch zu einem beliebten Ausflugziel der Göttinger Bevölke- rung. Mit dem Untergang von Rohns‘ Unterneh- men nach dessen Tod geht das Anwesen in den Besitz der Göttin- ger Brauerei über. Zu Beginn des 2.Welt- kriegs erfährt das Lokal eine Umnutzung als Lazarett.DieWiederer- öffnung des „Rohns“ als Speiselokal erfolgt erst im Jahre 1951, doch hatte sich im Laufe der Zeit einiges in der Umgebung verändert. Das Stadtgebiet hatte sich beträchtlich ver- größert und grenzte nun unmittelbar an die Gastwirtschaft an. Zudem hatten sich andere Gastronomiestätten in diesem Ge- biet niedergelassen und bildeten ernst zu nehmende Konkurrenz. Mit dem Bau der Schon gewusst? Bis zum Jahre 1864 wurden Straßen- und Wohnplatzbezeichnungen im Volksgebrauch ausschließlich nach rein topografischen Gesichtspunkten benannt. Anhand der Namen konnte also darauf geschlossen werden, wohin sie führten (z.B. Weender Landstraße), wo sie lagen (z.B. Jacobikirchhof) oder wer dort wohnte (z.B. Jüdenstraße). Mit großer Wahrscheinlichkeit – wenn auch nicht mehr belegbar – wurden Christian Friedrich Andreas Rohns und Gottfried August Bürger als erste durch eine Straßenbe- nennung in Göttingen geehrt. Das ehemalige Gasthaus Rohns heute

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